Paleo scheint auf den ersten Blick recht teuer zu sein und in der Tat haben hochwertige Lebensmittel ihren Preis. Wenn man aber nur ein paar Dinge richtig kalkuiert und beachtet, ist es gar nicht so schwer sein Budget nicht zu sprengen. Ich mache jetzt nun lange genug Paleo um hier meine Tipps für Schüler, Studenten, Geringverdiener und Geizhälse weitergeben zu können:
1. Gemüse und Obst saisonal einkaufen (bzw sammeln) und haltbar machen: Es lohnt sich auf jeden Fall immer einen Blick auf den Saisonkalender zu werfen. Im Winter reift z.B Kohl (Ich wohne fast neben einem Feld, bei uns kostet ein Kopf dann 60-70 Cent) aus dem man super Sauerkraut oder Curtido herstellen kann. Ich habe letzten Winter aus 10 Köpfen 17 (!) Gläser Sauerkraut hergestellt, wo jedes mindestens 2,5 Kg enthielten. Pro Glas habe ich nicht mehr als einen Euro bezahlt. Zum Vergleich: 250g frisches Sauerkraut kosten 1,99€ im Einzelhandel. Es gibt aber auch andere Methoden, Lebensmittel haltbar zu machen. Da wäre z.B noch das Einkochen bzw Einwecken. Schonmal einen Spaziergang auf dem Land gemacht? Im Herbst biegen sich oft die Äste der Apfelbäume weil keiner die Früchte sammelt. Einfach Sammeln, pürieren und einkochen. Paprika hat im Frühjahr Saison. Ich habe den 3er Pack Paprikaschoten schon für 35 Cent gekauft. Einfach in Viertel oder Streifen schneiden und einfrieren. Übrigens ist nicht nur Gemüse und Obst Saisonware: Kerrygold Butter ist im Sommer günstiger wie im Winter. Kann man auch einfrieren oder zu haltbarem Ghee verabeiten.
2. An einem Tag der Woche einkaufen an so wenig Orten wie möglich einkaufen: Auf dem ersten Blick wird man bei einem Wocheneinkauf mehr Kohle los, auf den zweiten auch, aber beim dritten lohnt sich der Blick schon. Ich brauche für meinen Wocheneinkauf 1-2 Stunden und fahre an 132 Orte (Wochenmarkt, Supermarkt, Markt wo ein gutes Angebot ist, Drogerie). Denn wenn ich jeden oder jeden zweiten Tag einkaufen fahre, verbrauche ich auch mehr Sprit (Fahrradfahrer und Fußgänger ausgenommen), mehr Zeit und lasse dadurch auch wieder meinen Geldbeutel schrumpfen. Generell sind meine Favoriten zum Einkaufen Markthallen oder Wochenmärkte, Bauernläden und Schlachthöfe. Auf Platz 2 folgen große Supermärkte wie Real, Kaufland oder Globus. Dort ist die Wahrscheinlichkeit alles in einem Einkauf zu bekommen ziemlich hoch, so dass man keinen weiteren Laden ansteuern muss, was wieder Zeit und Geld kostet.
3. Es muss nicht immer Bio sein: Klar, Bio ist toll und oft liegt die Preisspanne zwischen Bioware und normale noch nicht mal bei 5-10 Cent. Oftmals ist sie aber auch höher. Dann sollte man sich fragen, was ist besser, die konventionelle billige Gurke für 35 Cent aus Polen oder die in Plastikfolie geschweißte Biogurke aus Neuseeland für 50 Cent. Mit Bio hat der lange Transportweg nichts mehr zutun. Generell wäre mein Gedanken gang hier besser eine Gurke als ein Baguette ;). Außerdem sind wir in Deutschland, wo Monsanto noch keinen Fuß fassen konnte. In Amerika wäre das nochmal eine Hausnummer. Als guter Leitfaden gilt hier: Alles mit Schale (Banane, Orange etc) kann konventionell gekauft werden, bei den anderen Produkten lohnt es sich zu vergleichen.
4. Eier: Was soll ich zum Thema Eier schreiben? Sie machen satt, sind gesund und auch noch Ende des Monats noch im Budget enthalten. Natürlich am besten Freiland und Bio, wenn die 20 Cent mehr nicht drinn sind tut es auch Bodenhaltung. Oft habe ich Kommentare gehört „Ich kann Eier aber nicht mehr sehen“. Dann muss ich an Tim Ferriss denken, der in „The 4 Hour Body“ schrieb: „Eine Diät muss keinen Spaß machen, sondern effektiv sein“. Einfach mal daran denken.
5. Familienpackungen Fleisch: Der erste Preis schockt auf den ersten Blick, aber 1-2 Kg Fleisch sind oft viel viel günstiger als die kleinen Verpackungseinheiten. Aber man isst doch nicht 1 KG Hack auf einmal? Nö, das nicht, aber die Reste lassen sich ja auch einfrieren und man ist froh etwas zu haben wenn der Geldbeutel hungert oder man vergessen hat einzukaufen. Ihr habt kein Kühlfach? Fragt doch jemanden aus der Familie oder Nachbarschafft, falls ihr ein gutes Verhältnis zu euren Nachbarn pflegt ob sie euch nicht ein bisschen Platz im Gefrierfach zur Verfügung stellen.
6. Last but not Least, Angebote checken: Den Tipp hättet ihr sicher nicht vermutet hier, oder? Spaß beiseite, natürlich macht es Sinn sich die Wöchentlichen Angebote die man im Briefkasten oder via Newsletter bekommt zu checken und den Speiseplan danach anzupassen. Gerade bei etwas teuren Lebensmittel, die man nicht jede Woche kaufen muss (Kokosöl oder Gewürze zum Beispiel) kann man hier richtig sparen.
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